PÄDAGOGISCHE ARBEIT
Als Pädagoge und Mitglied des Deutschen Tonkünsterverbandes widmet sich der Musiker der Ausbildung junger Instrumentalist:innen in den Fächern Gitarre, Ukulele und Charango als privater Instrumental-Lehrer und auch in Schulkooperationsprojekten.
Viele seiner didaktischen Bühnenprojekte und Ensemblearrangements wurden unter seiner Leitung an Schulen und Musikschulen in Deutschland, Japan und Südamerika realisiert.
Als Dozent und Ensembleleiter erhielt er Lehraufträge an der Universität Kassel.
PÄDAGOGISCHE BÜHNENPROJEKTE
„In meiner eigenen Musikausbildung prägten mich sehr stark die südamerikanische Musik, mit ihrer improvisatorischen und rhythmischen Freiheit, und die klassische Schule, die ich während meines Musikstudiums an der Musikakademie in Kassel erfuhr.
Improvisation als Teil der Musikausbildung
Als ein in der Folklore und Improvisation verwurzelter Musiker, vermisste ich in der klassischen Musikausbildung die Berührung und Auseinandersetzung mit Improvisation als direktes persönliches Ausdrucksmittel eines Musikers. Improvisation hat in der klassischen Musikausbildung leider ihren Platz verloren, was im Barock noch anders war. In der südamerikanischen Folklore blieb die Improvisationstechnik bis heute lebendig.
In meinen Projekten mit jugendlichen Musiker:innen hat die Idee, an das Improvisieren heranzuführen, einen zentralen Stellenwert. Junge Instrumentalist: innen, die während ihrer klassischen Instrumentalausbildung an den Umgang mit Improvisation herangeführt werden, öffnet sich eine neue Perspektive im Umgang mit dem eigenen Musizieren.
Meine Projekte mit Kindern und Jugendlichen suchen diese Verbindung von klassischen und improvisatorischen Ausdrucksmitteln. Dabei arbeite ich in meinen Kompositionen neben der Gruppenimprovisation mit Improvisationsübungen auf Basis südamerikanischer Tänze und Rhythmen.“
DANZAS DEL AMAZONAS
Eine didaktische Suite in acht Sätzen für Orchester über südamerikanische Rhythmen
Tierische Musik aus Südamerika für Orchester, Instrumental-Ensembles, Sprecher, Tänzer und mehr – musikalisch dargestellt von jungen Musiker:innen
Uraufführung 2006: in Kooperation mit dem Verein KZWO10 im EON Saal Kassel unter Mitwirkung der Mittelstufenorchester des Friedrichsgymnasium Kassel, Instrumentalensembles der Musikschule Kassel und der Tanzabteilung der Musikschule Baunatal.
Beteiligt waren rund 80 Kinder. Die Künstlerin Maja Oschmann zeichnete alle dargestellten Tiere für die Projektionen.
Inspiriert von der Kurzgeschichte Horacio Quiroga „Las medias de los flamencos“ (Die Strümpfe der Flamingos) aus dem Kinderbuch „Cuentos de la selva“ (Erzählungen des Urwaldes)
Zur Kurzgeschichte „Die Strümpfe der Flamingos“ von Horacio Quiroga
Leitgedanke des Komponisten zu diesem farbenreichen Bühnenstück mit und für Kinder: Durch die Auseinandersetzung mit den DANZAS DEL AMAZONAS nicht nur Spielfreude an südamerikanischer Rhythmik zu entwickeln sondern außerdem neue Erfahrungen auf dem spannenden Gebiet der Improvisation zu sammeln .
Mehr zu den musikalischen Urwald-Tieren
„Diego Jascalevich, musikalischer Autor des Werks, ist einer der besten Charango-Spieler weltweit. (…) Ein Schulfest magischer Ausstrahlung! Ein solcher Abend beweist, dass in dieser krisengeschüttelten Welt die kindereigene Fantasie dieser wunderbaren Schöpfung für Stunden Wirklichkeit werden kann.“
Argentinische Presse, 2007
Sämtliche Zeichnungen von den beteiligten Tieren stammen aus der Feder von dem Argentinischen Künstler Sebastian Maissa
Aufführung im Auditorio Belgrano, Bunes Aires Argentinien 2007
Guerra de Yacarés
Krieg der Yacarés
Orchester-Suite in drei Sätzen – ein Musikprojekt für Jugendorchester
Eine musikalisch ökologische Botschaft – Inspiriert von Erzählungen des uruguayanischen Schriftstellers Horacio Quiroga (La guerra de los yacarés, 1918)
Uraufführung 2007: Ballhaus Kassel
In Zusammenarbeit mit dem Orchester des Friedrich Gymnasiums Kassel unter der Leitung von Eduard Menzel
Es folgten Engagements zur Realisierung dieser Bühnenstücke in Zusammenarbeit mit Jugendorchestern in Marburg, Darmstadt, Buenos Aires, Catamarca (Argentinien), Tokyo und Hiroschima (Japan)
Die Inhalte dieser märchenhaften Erzählung, sind unübertroffen aktuell in ihrer ökologischen Botschaft. Ein konkreter Bezug wird zu einer Problematik des Grenzflusses Uruguay, der die Länder Argentinien und Uruguay voneinander trennt und nun wegen einer finnischen Cellstofffabrik vorm ökologischen Chaos steht, hergestellt.
Eine der „Erzählungen des Waldes (Cuentos de la selva)“ von Horacio Quiroga, die heute zu den bedeutendsten argentinisch- uruguayischen Literaturbeispielen zählen, berichtet über einen Krieg zwischen den Yacarés (Caimane) und einem Kriegsschiff. Dieses Kriegsschiff bedroht das Ökosystem des Flusses, da es kleine Fische vertreibt, die wiederum Nahrungsquelle für die Yacarés sind. Die in Angst versetzten Yacarés verbünden sich mit dem Surubi (zwei Meter großer Flussfisch), um gegen die Ungerechtigkeit und für ihr Überleben zu kämpfen.
Die Sätze
Milonga del Surubi, (Rhythmus der Milonga campera)
Guerra de Yacarés (Rhythmus der Murga)
Sinfonía Sudaca
Jubliläumskomposition für Jugendorchester
80 junge Musiker:innen aus Brasilien und Ecuador probten und konzertierten im Projekt „Weltorchester Kassel“ in Kooperation Musikschulschüler*innen und Schulorchestern Kassels.
Uraufführung 2013 in der Aula der Heinrich- Schütz- Schule Kassel unter Beteiligung von ca. 80 Musiker:innen.
Die Sinfonía Sudaca ist ein Orchesterwerk für Jugendorchester in drei Sätzen, das anlässlich des Projektes „Weltorchester Kassel 2013“ – Musik bringt die Welt in Einklang zum 1100-jährigen Jubiläum der Stadt Kassel entstand.
Die Verschmelzung lateinamerikanischer Rhythmik mit großem orchestralen Klang ist Leitfaden dieser Komposition.
Beteiligt waren das Orchester „pre –juvenil del conservatorio superior nacional“ aus Quito, Ecuador (Leitung Diego Carrión) und das Orchester Criancas Cidada aus Recife, Brasilien (Leitung Gustavo de Paco), das Orchester des Friedrich Gymnasiums Kassel (Leitung Eduard Menzel), sowie das Orchester „mundo armonico“ Kassel (Leitung Diego Jascalevich)
Die Sätze
Baiao (Rhythmus aus Nordbrasilien)
Bolero (Rhythmus aus Zentralamerika)
Son (Rhythmus aus Kuba)
Rotkäppchen
Improvisation pur!
Ein Bühnenwerk für Orchester, Sprecher, Illustrator und Projektion in Kooperation mit der Nagisa Schule, Hiroshima (Japan)
Uraufführung 2017: Hiroshima, Japan in Kooperation mit der Nagisa Schule Hiroshima
Rotkäppchen ist ein improvisatorisches Gesamtkunstwerk mit Video-Live-Projektionen, entstehender Zeichnungen nach Szenen des Märchens und spontaner Interaktion eines gruppenimprovisatorisch gestaltenden Orchesters. Dirigent, Zeichner:in, Musiker:innen und Sprecher:in gehen in diesem gemeinsamen Prozess eine enge und dennoch freie Verbindung miteinander ein, die im wahrsten Sinne des Wortes einmalig ist!
Bildregie (Marco di Carlo), Livezeichnung (Oliver Gerke), Rezitation (Julia Dernbach) und improvisierte Musik (Diego Jascalevich), im Studio des Offenen Kanals Kassel